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Analytische Bestandteile im Hundefutter – was sie bedeuten und wie du sie richtig liest

📊 Analytische Bestandteile im Hundefutter – was sie bedeuten und wie du sie richtig liest
Von Dr. Sebastian Stark – Tierarzt für Ernährung & Aufklärung
Wenn du auf die Rückseite eines Futters schaust, findest du oft eine unscheinbare Liste mit Zahlen:
„Analytische Bestandteile“ – klingt technisch, ist aber der Schlüssel zur Einschätzung eines Futters.
Denn hier erfährst du, wieviel Eiweiß, Fett, Rohfaser oder Asche wirklich drin ist – egal, wie schön die Verpackung aussieht oder was der Hersteller verspricht.
🧾 Was sind „analytische Bestandteile“?
Die analytischen Bestandteile sind gesetzlich vorgeschriebene Werte, die angeben, wie das Futter zusammengesetzt ist – und zwar nach standardisierten Laboranalysen.
Diese Werte gelten für das Futter im Originalzustand (inkl. Feuchtigkeit) und lassen sich objektiv vergleichen.
Die wichtigsten Bestandteile im Überblick:
1. Rohprotein
📌 Was ist das?
Der Gesamtgehalt an Eiweiß – dazu gehören Fleischproteine, Pflanzenproteine (z. B. aus Erbsen, Soja) oder tierische Nebenerzeugnisse.
📌 Was ist gut?
Hochwertiges Futter: 22–30 % Rohprotein (Trockenfutter)
Nassfutter liegt meist niedriger (aufgrund höherem Wassergehalt)
📌 Worauf achten?
❗ Viel Protein heißt nicht automatisch gutes Futter – entscheidend ist die Verdaulichkeit und Quelle des Proteins (z. B. Muskelfleisch vs. Schlachtabfälle).
2. Rohfett
📌 Was ist das?
Gesamter Fettanteil – inklusive gesättigter und ungesättigter Fettsäuren. Liefert Energie und enthält essenzielle Fettsäuren (Omega-3, Omega-6).
📌 Was ist gut?
Trockenfutter: ca. 8–20 % Rohfett
Nassfutter: ca. 4–8 %
→ Aktive Hunde brauchen mehr Fett als Couchpotatoes.
📌 Worauf achten?
✔️ Lachsöl oder Krillöl als Fettquelle = hochwertig
❗ Palmfett oder tierische Fette unklarer Herkunft = kritisch
3. Rohfaser
📌 Was ist das?
Unverdauliche Pflanzenfasern (z. B. Zellulose, Lignin) – wichtig für die Darmgesundheit.
📌 Was ist gut?
Idealwert: 1–3,5 % (Trockenfutter)
Zu viel = Nährstoffbindung, zu wenig = Verdauungsprobleme
📌 Worauf achten?
✔️ Leicht fermentierbare Fasern (z. B. Rübenschnitzel, Inulin) sind sinnvoll
❗ Zu viel Rohfaser kann auf billige Füllstoffe hindeuten
4. Rohasche
📌 Was ist das?
Verbrannter Rest nach Erhitzung – enthält Mineralstoffe (Kalzium, Phosphor, Magnesium …)
📌 Was ist gut?
4–8 % bei Trockenfutter
Höher = mögliches Anzeichen für viele minderwertige „Nebenerzeugnisse“ (z. B. Knochenmehl)
📌 Worauf achten?
❗ Rohasche über 9 % → kritisch prüfen, was die Quelle ist
✔️ Bei Alleinfutter wichtig: korrektes Ca:P-Verhältnis (1,2–1,5 : 1)
5. Feuchtigkeit (nur bei Nassfutter relevant)
📌 Was ist das?
Der Wassergehalt – meist 70–80 % bei Nassfutter, ca. 8–12 % bei Trockenfutter
📌 Was ist gut?
Mehr Feuchtigkeit = besser für die Niere, aber weniger Energie pro Gramm
→ wichtig bei Hunden mit Harnsteinen, Nierenproblemen oder wenig Trinklust
📐 Wie beurteile ich die Qualität anhand der Werte?
Ein paar Beispiele:
Was du siehst
Was es heißen kann
30 % Protein, 10 % Asche
Viel Eiweiß – aber evtl. viele Knochen/Nebenerzeugnisse (hohe Asche)
20 % Fett, 1,5 % Faser
Hochenergetisch – gut für Sporthunde
18 % Protein, 2,5 % Faser, 7 % Asche
Mittelwert – ggf. Mischfutter mit tierischen & pflanzlichen Quellen
35 % Protein, 2 % Fett, 9 % Asche
Proteinreich, aber fettarm – evtl. Diätfutter oder viel Kollagenanteil (Sehnen, Haut)
🧠 Fazit: Analytische Werte sind die Wahrheit hinter dem Etikett
Wer die Werte versteht, erkennt schnell, ob das Futter zum Hund passt oder nicht.
Sie geben dir ehrliche Einblicke – jenseits von Marketing-Sprüchen wie „mit viel Fleisch“ oder „naturnah“.
📌 Schau immer auf die Rückseite – da steht das, worauf es wirklich ankommt.
📬 Du möchtest, dass ich dir das Etikett deines Futters erkläre?
Dann schick mir ein Foto – ich sag dir, was drinsteckt.
Dein Dr. Sebastian Stark